Therapieformen

Endokrine = hormonelle Therapie bei Brustkrebs

Östrogene stellen für 2 /3 der Brustkrebse einen wichtigen Wachstumsfaktor dar. Deshalb versucht die endokrine Therapie, den Östrogeneinfluss auf die Brustkrebszelle zu vermindern. Dazu stehen 3 unterschiedliche Substanzgruppen zur Verfügung:

A) Antiöstrogene (Tamoxifen, Toremifen)
Antiöstrogene blockieren die Östrogenrezeptoren auf der Tumorzelle. So wird das Wachstum der Tumorzelle blockiert.

B) Aromatasehemmer (Arimidex, Aromasin, Femara)
Die Aromatasehemmer blockieren die Östrogenproduktion bei der postmenopausalen Frau und werden deshalb nur bei Frauen nach der Menopause eingesetzt. Die Nebenwirkungen der Hormontherapien sind im Vergleich zu Chemotherapien gering: die häufigsten sind verstärkte Wallungen.

C) LHRH Analoga (Goserelin, Leuprorelin)
LHRH-Analoga sind künstlich hergestellte Moleküle, welche als Depot unter die Haut gespitzt werden. Sie wirken als Steuerungshormone der Hirnanhangdrüse und unterdrücken dadurch die Hormonproduktion in den Eierstöcken. Es kommt im gesamten Körper zu einem Mangel an Östrogenen. Somit wird hormonabhängigen Tumorzellen der Wachstumsreiz entzogen. Die Unterdrückung der Menstruation durch ein LHRH Analogon ist reversibel. Nach Absetzen des Medikaments setzt – altersabhängig – die Menstruation wieder ein.

Antikörpertherapie

Bei 20-25% der Brustkrebs-Patienten besteht die Möglichkeit einer Antikörpertherapie mit Herceptin.

Chemotherapie

Bösartige Tumoren zeichnen sich durch ungehemmtes Wachstum aus und können Fernableger bilden. Zytostatika (Zellgifte) hemmen das Zellwachstum. Da Zytostatika nur bedingt zielgerichtet auf Tumorzellen wirken, hat jede Chemotherapie auch Nebenwirkungen auf das Normalgewebe. Typische Nebenwirkungen betreffen Haarausfall, Übelkeit und Erbrechen sowie Infektionsanfälligkeit. Gewisse Medikamentenkombinationen führen bei Brustkrebs zu Haarausfall, andere nicht oder nur gering. Dank neuer Medikamente kann Übelkeit und Erbrechen häufig gut kontrolliert werden. Infektionen durch die vorübergehende Immunschwäche treten selten auf.

Hemmer der Signalübermittlung

Als Signalübermittlung werden in der Medizin Prozesse bezeichnet,  mittels derer Zellen zum Beispiel auf äussere Reize reagieren, diese umwandeln, in das Zellinnere weiterleiten und teilweise verstärken. Neuere Substanzen können diese Signalübermittlung teilweise an der Zelloberfläche ( z.B. Lapatinib = Tyverb®), teilweise im Zellinnern stören bzw. blockieren ( m-TOR Antagonisten, intrazelluläre Tyrosinkinasehemmer etc.)


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